Political Satirical Pop Art

LililalaLand

oder auch der geschärfte Blick auf die Ambivalenz der Welt

Die Arbeiten der Künstlerin Dikla Stern widmen sich den schwierigen, tiefergehenden Kausalitäten unseres Seins und werfen einen geschärften Blick auf die Komplexität der Dinge. Mit Witz und Ironie greifen sie eine Vielzahl von Fragestellungen und Themenkomplexen auf, die tief in unseren Alltag dringen und thematisieren beispielsweise zwischenmenschliche Beziehungen und gesellschaftliche Tabus. Dabei sind sie geprägt von einer kritischen Haltung gegenüber kulturellen Konventionen, politischen Entwicklungen und sozialen Ungerechtigkeiten. Ihre Werke laden uns ein, nicht nur in globale Geschehnisse einzutauchen, vielmehr bilden sie ein Gegenüber, das uns zur Reflexion über die Welt und das darin eingebettete eigene Ich drängt 

Aktuell verortet sich ihr Schaffen zunehmend in raumgreifenden Installationen, die sich auf gesellschaftliche und politische Ereignisse beziehen. Alltagsgegenstände, welche den Betrachter*innen förmlich ins Auge springen, fungieren als Sinnbild für die neue Realität Europas. Gekonnt verweist Sterns Werk durch den symbolhaften Charakter der einzelnen Objekte auf die vielschichtigen Dimensionen, Überlappungen, Verschränkungen und Absurditäten politischer Verstrickungen, wie auch der Allgegenwärtigkeit des Krieges.

Die Hochglanz als Stilelement einsetzende Bildsprache der Künstlerin stellt dabei eine Parallele zum alltäglichen Leben auf und dient als zynischer Verweis auf unsere Spaßgesellschaft mit ihren wechselnden Identitäten und Realitäten. Damit stehen Sterns Arbeiten auch in der Tradition der Pop Art, welche sich als Reaktion auf die Massenkultur und den Konsumismus der Nachkriegszeit herausbildete und Kritik an der Oberflächlichkeit und Banalität der modernen Gesellschaft übte. Unweigerlich werfen ihre Arbeiten die Frage danach auf, in welcher Welt wir aktuell leben, aber auch in welcher wir die nächste Generation geboren sehen möchten. Somit auch, welche Welt wir ihr hinterlassen wollen und betont die Wichtigkeit des Kontextes der Zeit, in der wir Kunst betrachten.

 

Zentrales Schlüsselelement in Dikla Sterns Arbeiten ist die Verwendung von Schrift. Diese kann von niedlichen und einnehmenden Darstellungen bis hin zu verstörenden und konfrontativen Bildern reichen, die auf gesellschaftliche Probleme wie Gewalt gegen Frauen oder politische Unruhen hinweisen. Sprache wird in den Arbeiten Sterns als Handlung betrachtet, die die soziale Realität mit gestaltet, Normen etabliert und Identitäten formt.

Im Gegensatz zur traditionellen Kunst, die auf der Schönheit oder Vollendung des endgültigen Produkts beziehungsweise den handwerklichen Fähigkeiten des Künstlers basiert, entlehnt sich Dikla Sterns malerisches, interdisziplinäres wie auch experimentelles künstlerisches Schaffen der Konzeptkunst und setzt den Fokus auf den intellektuellen Austausch, der dem Werk inhaltlich zugrunde liegt. Als Abbild ihrer Zeit laden ihre Werke uns mittels ironischer und satirischer Bildsprache ein, nicht nur in das aktuelle Weltgeschehen einzutauchen, sondern fordern zu einer bewussten Auseinandersetzung auf. Wachsam drängen sie uns, über sowohl Vergangenes, Aktuelles als auch Zukünftiges nachzudenken und unseren Blick auf die Welt zu schärfen.